Tornesch (ml) Jeder von uns hat sie wohl schon einmal in amerikanischen Spielfilmen gesehen: Diese ungewöhnlich langen Limousinen, bei denen man immer das Gefühl hat, dass sie kaum um die nächste Kurve kommen. Manch einer hatte vielleicht auch schon einmal das Glück diese „gestreckten Autos“ im realen Straßenverkehr zu entdecken. Aber auch dann fragt man sich, wo kommen diese Limousinen eigentlich her und was muss man unternehmen, um selber einmal damit fahren zu können.

Nun, eine Antwort auf diese Fragen zu erhalten, ist gar nicht so schwer, denn sozusagen gleich um die Ecke gibt es den Limousinenservice Limo-Nord.de. Das Wirtschaftsmagazin hat den Besitzer
dieser Mega- Autos, Michael Holzbach, besucht.

Herr Holzbach, wie kommt man auf die Idee, solche Limousinen zu vermieten?

Ach wissen Sie, ich bin seit über 20 Jahren in der US-Car und Oldtimer- Szene zu Hause und wie ich mir vor einigen Jahren Gedanken über eine neue berufliche Ausrichtung machte, war die Idee, mein Hobby zum Beruf zu machen, eigentlich schnell geboren. Um einige Erfahrungen zu machen, habe ich diesen Vermiet-Service zunächst nebenberuflich betrieben. Das kam aber so gut an, dass ich mich vor gut zwei Jahren dazu entschloss, mich hier in der Lise-Meitner-Allee mit meinem „Limo-Nord-Service“ selbstständig zu machen. Was gibt es für Stretchlimousinen? Man unterscheidet grundsätzlich drei Faktoren. Erstens den Hersteller des Basis Fahrzeuges, also zum Beispiel Lincoln, Chrysler, Cadillac, sowie zweitens den Karosseriebauer, der den Umbau durchgeführt hat, also zum Beispiel Krystal Koach, LCW, DaBryan und drittens die Länge des Umbaus. Die beliebteste Basis ist dabei nach wie vor das Town Car so wie die Wagen, die wir hier auch anbieten. Dieses Modell der zum amerikanischen Ford Konzern gehörenden Luxusmarke Lincoln bietet die solideste Technik und den größten Innenraum für die Gäste.

Wie lang darf insgesamt „gestretcht“ werden?

Die Länge des Umbaus richtet sich nach der Menge der zu befördernden Personen. Üblicherweise gibt es Stretchlimousinen mit ca. 60 bis 70 inch, also ca. 1,5 bis 2 Meter Verlängerung. Hier sitzen sich bis zu sechs Personen in der Kabine auf zwei Sitzbänken gegenüber. Am weitesten verbreitet sind jedoch die 120 inch (etwa drei Meter Verlängerung) Limousinen mit der beliebten Rundsitzbank J-Seat genannt , in denen bis zu acht Personen bequem Platz finden. Darüber hinaus gibt es natürlich auch noch längere Fahrzeuge, in denen auch mehr als acht Personen Platz finden. Jedoch dürfen trotzallem nach deutschem Gesetz maximal acht Fahrgäste in dem Mietwagen befördert werden.

Mit mehr als acht Gästen darf man also nicht fahren?

Wie gesagt, die Straßenverkehrs Zulassungs Ordnung erlaubt inklusive Fahrer nur neun Personen. Ein seriöses Unternehmen wird daher nicht gestatten, dass mehr als acht Gäste befördert werden. Wer bucht Sie und zu welchem Anlass? Eigentlich alle Menschen, die gerne feiern gehen, ob nun zum Geburtstag, für eine Hochzeit, für Parties oder Firmenfeiern. Viele Gäste lassen sich auch einen ganzen Abend beispielsweise zu einem Essen und danach noch zum Feiern von uns durch Hamburg chauffieren. Letztlich sind es immer fröhliche Gäste!

Gibt es viele Mitbewerber?

Natürlich, wie in jedem Business. In Hamburg gibt es etwa fünf Firmen, die insgesamt ca. 30 Fahrzeuge anbieten. Mit einigen arbeiten wir aber auch zusammen, da wir eine wirklich gute Auftragslage haben. Wir versuchen uns aber auch ein bisschen von den anderen zu unterscheiden. Zum Beispiel statten wir alle Gläser mit schicken Cocktailservietten aus.

Worin liegt dieser Unterschied?

Nun, das sind bei uns vielleicht eher die kleinen, lassen Sie mich das so formulieren, die feinen Details. Bei uns finden Sie beispielsweise keine Werbung auf unseren Autos. In unserer Innenraumbar bieten wir für die Gäste Eiswürfel und diverse Getränkemöglichkeiten. Sie sind jetzt ja gerade erst einmal seit zwei Jahren selbstständig.

Wie beurteilen Sie ihre wirtschaftliche Situation?

Na ja, zufrieden ist man nie. Aber für diesen kurzen Zeitraum kann ich unumwunden zugeben, dass wir zufrieden sind. Natürlich haben auch wir Ziele. Aber da gibt es einen Mehrjahresplan, bei dem wir uns noch sehr viel vorgenommen haben. Das heißt, Sie sehen Ihre Zukunft positiv. Für meine Branche sehe ich in den nächsten Jahren sehr gute Wachstumschancen. Die Begehrlichkeit, mit unseren Wagen zu fahren, nimmt konstant zu und da möchte ich natürlich auch gerne in der oberen Liga mitspielen und mehr Marktanteile gewinnen.

Sind Sie mit Ihrem Standort zufrieden?

Unser Standort ist spitze! Bis zur Reeperbahn fahren wir 30 Minuten und bis Kiel beispielsweise auch nur eine Stunde. Insofern sind wir hier im wahrsten und besten Sinne des Wortes gut aufgestellt.

Bild: Michael Holzbach fühlt sich in der US-Car und Oldtimer-Szene zu
Hause. Die Arbeit mit den Mega-Autos macht ihm Spaß.