Itzehoe (em) Der Arbeitsmarkt macht’s möglich: Auch nach vielen Jahren gelingt Frauen zunehmend der Wiedereinstieg ins Arbeitsleben. So lautet ein Fazit der Beratungsstelle FRAU & BERUF, die nach dem ersten Jahr der neuen Förderperiode eine erfolgreiche Zwischenbilanz ziehen konnte.

„Die gemeinsame Arbeit in den Kreisen Dithmarschen und Steinburg hat sich bewährt. Die Kolleginnen vertreten sich gegenseitig und können so auch mit einer geringeren finanziellen Ausstattung Frauen umfassend beraten“, erläuterte Martina Hummel-Manzau, Geschäftsführerin der egeb: Wirtschaftsförderung. Die egeb und der Verein der Volkshochschulen im Kreis Steinburg sind gemeinsam Träger des Projekts, das mit Mitteln der Europäischen Union (ESF Europäischer Sozialfonds) und des Landes Schleswig-Holstein („Landesprogramm Arbeit“) finanziert wird.

Tatsächlich können sich die Zahlen nach einem Jahr sehen lassen: Insgesamt wurden 275 ausführliche Erstberatungen durchgeführt. Hinzu kommen zahlreiche Folgeberatungen, telefonische Auskünfte und mit stark steigender Tendenz Informationen per E-Mail. „Der Wiedereinstieg in das Berufsleben ist ein Prozess, den wir über den ersten Kontakt hinaus begleiten müssen und wollen. Dazu reicht eine einfache Beratung in den meisten Fällen nicht aus“, erläutert Astrid Gruber, die vorwiegend in Meldorf tätig ist. Sie und ihre Kollegin Astrid Nielsen aus Itzehoe haben dabei im vergangenen Jahr einige neue Tendenzen bemerkt. „Die Zahl der jüngeren Frauen, die zu uns kommen, meistens zwischen 30 und 38 Jahren alt, ist stark gestiegen. Dabei beschränkt sich die Beratung nicht nur auf die Berufsrückkehrerinnen, sondern wird auch verstärkt von Frauen wahrgenommen, die ihrem beruflichen Leben eine neue Richtung geben wollen“, berichtet Astrid Nielsen.

Durch die positive konjunkturelle Lage und die verstärkte Suche der Unternehmen nach gelernten Arbeitskräften steigt auch die Erfolgsrate: Immer mehr Frauen finden nach der Erstberatung über ein Praktikum oder über eine Weiterbildung den Weg zurück ins Arbeitsleben. „Oft kommen Frauen jenseits der 45 recht pessimistisch, also ohne große Erwartungen zu uns. Aber gerade sie sind oft positiv überrascht. Auch nach längerer Unterbrechung des Berufslebens bestehen häufig gute Aussichten auf einen Arbeitsplatz“, sind sich die beiden Beraterinnen einig, die gemeinsam mit Christine Prey das kleine kreisübergreifende Team des Projekts bilden. Insgesamt gibt es landesweit acht solcher Teams, die früher in den Grenzen ihrer Kreise beziehungsweise kreisfreien Städte gearbeitet haben.

Die Zahl der von FRAU & BERUF organisierten Vorträge musste hingegen zurückgeschraubt werden. Allerdings bleiben zentrale Veranstaltungen wie die MINT-Messe für Mädchen, die über naturwissenschaftlich-technische Berufsperspektiven informiert, im Programm. Die Messe wird in diesem Jahr am 20. November in der Fachhochschule Westküste stattfinden. Außerdem wirft eine weitere wichtige Aktion ihre Schatten voraus. Rund um eine Wanderausstellung wird es im Januar 2016 in Itzehoe und dann im Februar in Meldorf verschiedene Veranstaltungen rund um das Thema „Vom Minijob zur Festanstellung“ geben - ein Bereich, der in der neuen Förderperiode ebenfalls zu den Aufgaben der Beratungsstelle gehört.

Innerhalb der egeb fühlen sich die Beraterinnen gut aufgehoben. „Mit den Fachkräfteberatern an der Westküste und dem Projekt ‚Familienfreundliche Wirtschaft im Kreis Steinburg‘ verstehen wir uns angesichts des steigenden Fachkräftebedarfs als wichtiger Teil der regionalen Wirtschaftsförderung“, lautet das Fazit von Astrid Gruber und Astrid Nielsen.

Kontakt: Anmeldung für Beratungstermine in Meldorf unter 04832 996 175 und in Itzehoe unter 04821 40 30 28 54 oder unter die Adressen der Beratungsstellen.

Bildunterschrift:
Blicken auf ein erfolgreiches Beratungsjahr zurück (v. li.): Astrid Gruber, Astrid Nielsen und Christine Prey. (Foto: egeb/Kienitz)