Kreis Pinneberg (em) Die Wanderausstellung „Minijob - Minichance“, die die Beratungsstelle FRAU & BERUF in den Kreis Pinneberg holte, war für alle Beteiligten ein großer Erfolg. Zahlreiche Besucher und Besucherinnen informierten sich am 20. und 21. Januar im Rathaus Elmshorn.

„Unser Ziel war es, über den Minijob und seine Rahmenbedingungen und Folgen aufzuklären. Was bedeutet eigentlich Minijob? Welche Rechte habe ich als Minijobberin? Und ist der Minijob tatsächlich eine Alternative für eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung?“, resümiert Anke Heinßen, Projektmanagerin bei FRAU & BERFUF. „Minijobs sind Frauensache. Sie machen über 60 Prozent aller Minijobber hier im Kreis aus. Denn: Viele Frauen erhoffen sich durch einen Minijob den Wiedereinstieg in den Beruf oder aber sehen den Minijob als einzigen Weg, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Doch Studien belegen, dass Minijobs bereits nach kurzer Zeit einen Klebeeffekt entwickeln.“
Stefanie Oeverdieck, ebenfalls Projektmanagerin bei FRAU & BERUF, ergänzt: „Außerdem wissen viele nicht, dass Minijobs oftmals einen Weg in die Armutsfalle darstellen. Denn wer ein Jahr als Minijobber arbeitet, erhöht seinen Rentenanspruch um lediglich vier Euro.“ Während des Begleitprogrammes am ersten Tag der Ausstellung standen weitere Akteure des Arbeitsmarktes, wie etwa die Beauftragten für Chancengleichheit der Arbeitsagentur und des Jobcenters, Vertreterinnen für die WBS Training AG, des Beratungsnetzwerkes Weiterbildung, der Deutschen Rentenversicherung Nord sowie der Gewerkschaft ver.di für Fragen zur Verfügung. Das Angebot, kostenfrei die Bewerbungsunterlagen checken zu lassen, sich arbeitsrechtliche Tipps einzuholen oder sich über Weiterbildungsmöglichkeiten und Fördermaßnahmen zu informieren, wurde rege genutzt.
Der Großteil der Besucher waren Frauen, die den Wiedereinstieg suchen. Außerdem kamen zahlreiche Rentner oder Vollzeitbeschäftigte mit Interesse an einem Minijob im Nebenerwerb, da Rente oder Arbeitsentgelt zur Sicherung des Lebensunterhaltes nicht ausreichen. Aber auch Arbeitgeber interessierten sich für das Thema. „Wir wünschen uns, dass unser Engagement bald Früchte trägt und wieder verstärkt sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze statt Minijobs geschaffen werden“, hoffen die Beraterinnen von FRAU & BERUF.

Träger des Projektes für den Kreis Pinneberg ist die WEP Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft des Kreises Pinneberg mbH. Das Vorhaben Frau und Beruf wird aus dem Landesprogramm Arbeit mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert. Mehr Informationen im Internet:
www.eu-sh.schleswig-holstein.de