Henstedt-Ulzburg (mp) Ein Beispiel für eine gelungene Firmenübernahme ist das Unternehmen Heinze Dental in Henstedt-Ulzburg.

Im Januar 2003 übernahm Zahntechnikermeisterin Wiebke Matthes ihren ehemaligen Ausbildungsbetrieb vom Unternehmensgründer Holger Heinze, als dieser in den Ruhestand ging. Finanziert hat sie die Betriebsübernahme mit öffentlichen Fördermitteln, wie ERP und EKH Darlehen. „Wir haben alle Mitarbeiter übernommen“, erklärt Wiebke Matthes, die 1982 bis 1985 ihre Lehre zur Zahntechnikerin bei Holger Heinze absolvierte. „Bis auf wenige Ausnahmen war das eine gute Entscheidung! Wir haben ein sehr gutes Betriebsklima. Alle Mitarbeiter haben meine neue Position akzeptiert und verhalten sich dementsprechend.“ Ein Zahntechnikermeister und ein Auszubildender ergänzen das 14-köpfige Team. Regelmäßige Fortbildungen sichern die Qualitätsarbeit „Made in Henstedt- Ulzburg“.

Selbstständigkeit hat zahlreiche Vor- und Nachteile
Seitdem Wiebke Matthes selbstständig ist, hat sich viel in ihrem Leben verändert: „Natürlich habe ich jetzt viel mehr Verantwortung als vorher. Auch nach Feierabend beschäftigt man sich gedanklich oft noch mit dem Labor. Dazu kommt, dass ich heute sehr viel mehr arbeite.“ Auch die Aufgabenfelder haben sich mit der Übernahme des Dentallabors deutlich verändert. „Die handwerkliche Arbeit ist nur noch ein kleiner Bestandteil meines Alltages. Für besondere Arbeiten nehme ich mir allerdings die Zeit, weil mir die handwerkliche Seite des Beruf immer noch Freude bringt. Überwiegend beschäftige ich mich aber mit organisatorischen Aufgaben und mit der Vorort- Betreuung der Zahnarztpraxen“, so Wiebke Matthes weiter. „Hier berate und plane ich die Versorgungsmöglichkeiten für den Patienten gemeinsam mit meinen Zahnärzten. Patientenfotografie, Farbbestimmung und technische Ausführungen plane ich dann individuell mit dem Zahnarzt in der Praxis.“

Jungen Menschen, die die Arbeit nicht scheuen und die wirklich Freude an ihrem Beruf haben, würde sie zur Selbstständigkeit raten. „Ich würde mich wieder selbstständig machen, aber versuchen etwas weniger Überstunden zu machen“, scherzt die Zahntechnikermeisterin. Die Frage, ob man besser eine bestehende Firma übernehmen oder ein eigenes Unternehmen aufbauen sollte, kann Wiebke Matthes nicht klar beantworten: „Denn beides hat Vor- und Nachteile. Eine bestehende Firma ist am Markt schon etabliert und man übernimmt einen vorhandenen Kundenstamm. Neue Zahnarztpraxen sind nicht so leicht zu erobern. Auf der anderen Seite kostet es auch mehr Energie in einer alten Firma eingefahrene Betriebsstrukturen zu ändern und langjährige Mitarbeiter für neue Ideen zu begeistern.“

Viel hat sich seit dem Inhaberwechsel nicht verändert. Wiebke Matthes weiter: „Digitale Technik ergänzt immer mehr unsere handwerkliche Arbeit und der Kontakt zum Patienten ist intensiver geworden. Früher haben wir Abdrücke vom Zahnarzt bekommen“, erklärt die Zahntechnikermeisterin. „Heute informieren wir die Patienten entweder in der Zahnarztpraxis oder in unserem hauseigenen Infocenter.“ Von A wie Aufbiss-Schiene bis Z wie Zirkonoxidkeramik erhält man das gesamte Leistungsspektrum eines modernen Dentallabors bei Heinze-Dental in Henstedt-Ulzburg.