Uetersen (ml) Im Rahmen unserer Serie Werbegemeinschaften im Kreis Pinneberg sind wir heute in der Rosenstadt zu Gast und sprechen mit dem ersten Vorsitzenden der Interessengemeinschaft Handel und Gewerbe, der IHG, Andreas Hinrich sowie der Leiterin der IHG-Geschäftsstelle, Gabriela Schramm.

Herr Hinrich, seit wann besteht die IHG und was sind ihre primären Ziele?
Andreas Hinrich: Ursprünglich gab es einmal zwei Werbegemeinschaften, wobei viele Kaufleute bereits in beiden Verbänden Mitglied waren. Im Grunde ist die gemeinsame Werbegemeinschaft im Zuge des Ausbaus der Straße zur Fußgängerzone entstanden. Das war im Jahr 1981, also bereits vor über 30 Jahren. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, durch Planung und Gestaltung von verschiedensten Aktivitäten die Attraktivität der Stadt Uetersen für ihre Einwohner und die umliegenden Gemeinden zu fördern. Parallel wollen wir natürlich auch unsere Interessen koordinieren und nach außen hin vertreten. Zusätzlich unterstützten wir die Stadt Uetersen sowie örtliche Gruppen bei der Planung, Realisierung und Förderung von Werbemaßnahmen. Und selbstverständlich ist es unser Ziel, möglichst alle Gewerbetreibenden für uns zu gewinnen.

Seit wann sind Sie Vorsitzender und was reizt Sie an dieser Aufgabe?
Andreas Hinrich: Ich bekleide dieses Amt jetzt im dritten Jahr und die Frage, warum ich das so gerne mache, ist ganz einfach beantwortet. Wissen Sie, ich bin ein Uetersener Jung und ein aktiver Unternehmer und deshalb fühle ich mich meiner Stadt verpflichtet. Man lebt hier und da ist es für mich selbstverständlich, auch Verantwortung zu übernehmen.

Welche besonderen Veranstaltungen planen Sie?
Andreas Hinrich: Wir haben von Anfang an sehr viele Aktivitäten ins Leben gerufen. Um nur einige der Älteren zu nennen, muss in diesem Zusammenhang unbedingt unser Cityfest erwähnt werden. Dies veranstalten wir jetzt schon im 23. Jahr. Weit über die Grenzen Uetersen hinaus dürfte auch unser Weinfest bekannt sein. Dies ist damals durch den sogenannten Weinskandal, wo es um angeblich gepannschte Weine ging, entstanden. Dieses Fest wurde vom Inhaber des Weinhauses Cordts und Söhne initiiert, um aufzuzeigen, dass es natürlich auch eine Vielzahl von ganz hervorragenden Weingütern gibt. Er ist mittlerweile unser „Le Patron“ des Weinfestes und die Ursprungswinzer der ersten Feste sind immer noch dabei. Unser Erfolg von vielen Veranstaltungen liegt ganz sicher in der Kontinuität, die uns wichtig ist. Dies gilt auch für die weiteren Veranstaltungen wie die Eröffnung der Rosensaison in diesem Monat am 21. Juni, den Holsteiner Apfelmarkt und das Lampinionsfest, um nur einige zu nennen.

Frau Schramm, wie empfinden Sie Ihre Werbegemeinschaft ganz persönlich?
Gabriela Schramm: Nun, ich sage immer: Ich bin die Geschäftsstelle und das im besten Sinne des Wortes. Natürlich bedeutet das alles sehr viel Arbeit, aber ich verteile diese auch ein bisschen weiter. Alles in allem macht es aber riesigen Spaß, weil wir eine tolle Gemeinschaft sind. So wird beispielsweise die Weihnachtsdekoration bei uns in „Heimarbeit“ hergestellt. Darauf freuen wir uns immer alle sehr. Die IHG hat sich immer zum Guten entwickelt. Wir sind eine sehr aktive Truppe.

Herr Hinrich, mal ganz ehrlich: Warum soll man nach Uetersen kommen?
Andreas Hinrich: Um Ihnen das alles aufzuzeigen, reicht der Platz im Wirtschaftsmagazin wahrscheinlich nicht aus. Die wichtigsten Punkte sind natürlich unsere weit über Uetersen hinaus bekannten Rosen. Allein dafür lohnt sich natürlich ein längerer Aufenthalt. Was viele aber nicht wissen: Uetersen ist Hochzeitsstadt Heiraten kann man hier rund um die Uhr, wer mag auch als sogenannte Express-Heirat. Und wir sind natürlich stolz auf unsere Stadtmitte. Wir haben keine „Grüne Wiese“ sondern eine Vielzahl an Inhaber geführten Geschäften mit einem außergewöhnlich guten Branchenmix. Und: Sie können bei uns kostenlos parken! Dazu kommen unsere kurzen Wege. So sind Sie etwa in zwei Minuten von unserer Fußgängerzone im Rosarium.

Wenn alles so schön ist, gibt es keine Probleme?
Andreas Hinrich: Selbstverständlich gibt es die auch in unserer Gemeinde. Das Top-Problem sind da sicher die hohen Einsparungsvorgaben, die auch wir erfüllen müssen. Für Uetersen bedeutet dies jährliche Einsparungen von 450.000 Euro und das für zehn Jahre.

Die Situation in der Zukunft. Wie sehen Sie diese?
Andreas Hinrich: Ganz wichtig ist, dass die Qualität der Stadt erhalten bleiben muss. Wir haben viele Besucher von außerhalb aber auch direkt aus den Elbvororten wie etwa Rissen und Wedel und davon partizipieren wir alle. Damit das so bleibt, müssen wir uns alle gemeinsam anstrengen.

Sind Sie mit der Politik in Uetersen zufrieden?
Andreas Hinrich: Nun, als IHG laden wir jährlich zu einem Neujahrsempfang für Verwaltung und Politik. Dort haben wir bestimmte Themen und über die wird gesprochen teils auch kontrovers. Aber letztlich ist es immer besser miteinander zu reden als übereinander. Und, wir besuchen die Parteien. Wir haben also einen engen und regen Kontakt zur Politik. Gelegentlich sind wir schon überrascht, dass manche Politiker gar nicht wissen, was wir alles für unsere Stadt tun.

Zum Schluss: Ihre persönlichen Wünsche?
Gabriela Schramm: Um es auf den Punkt zu bringen und mit allem, was dies bedeutet: Ich möchte zusammen mit meiner Familie hier in Uetersen alt werden! Andreas Hinrich: Ich hoffe, dass die Vielfältigkeit der Stadt erhalten bleibt, dass sich auch weiterhin so viele Menschen bei uns ehrenamtlich engagieren und dass die Menschen das auch wertschätzen. Wir können wirklich stolz auf Uetersen sein!

Foto: Der erste Vorsitzende der IHG Andreas Hinrich und die Leiterin der IHG-Geschäftsstelle Gabriela Schramm.