Hamburg/Kiel Eine aktuelle Blitzumfrage des Bauindustrieverbandes Hamburg Schleswig-Holstein hat ergeben, dass keines der Mitgliedsunternehmen in der derzeitigen Baukrise in 2023 einen Personalabbau plant. Trotz des Auftragsrückganges im Februar 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat von minus 38,3 Prozent in Hamburg und von minus 0,8 Prozent in Schleswig-Holstein im Bauhauptgewerbe, planen 31,03 % der befragten Unternehmen sogar eine Personalkapazitätserweiterung.*

Lediglich 17,2 % der Befragten rechnen mit einem nicht signifikanten signifikanten Personalabbau.BIV -

Verbandsumfrage: Kein Abbau der Personalkapazitäten geplant
„Um dem immensen Baubedarf an Wohnraum zu begegnen, den Bestand energetisch zu sanieren und die notwendigen Infrastrukturprojekte umzusetzen, werden in Zukunft sogar weitaus mehr Fachkräfte als heute in der Bauindustrie gebraucht“, sagt die Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes Hamburg Schleswig-Holstein e. V., Manja Biel. Hier steht die Baubranche angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen vor riesigen Herausforderungen.

Fachkräfte sind eine wertvolle Ressource
"Wir haben unsere Kapazitäten in den letzten Jahren hochgefahren. Diese teuer ausgebildeten und angeworbenen Fachkräfte am Bau sind eine wertvolle Ressource. Verlorene Kapazitäten lassen sich kurzfristig nicht wieder ausbauen. Die Unternehmen tun alles dafür, um die Beleg-schaften auch in der Krise zu halten", fügt Biel hinzu.Die Bauindustrie im Norden blickt allerdings mit Sorge auf die neu veröffentlichten baukonjunkturellen Zahlen für den Monat Februar 2023. Es zeichnet sich bereits ein deutlicher Rückgang des Auftragseinganges im Bauhauptgewerbe, insbesondere beim Wohnungsbau ab. Der Bauindustrieverband Hamburg Schleswig-Holstein appelliert daher an die öffentlichen Auftraggeber, ihre Investitionsbudgets zu erhöhen und damit die zu erwartenden Rückgänge im Wohnungsbau und im Wirtschaftsbau zumindest teilweise auszugleichen. Nur durch eine entsprechende Unter-stützung kann die Baubranche weiterhin ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten sichern.

Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes sowie des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie.

*Umfrage des Bauindustrieverbandes Hamburg Schleswig-Holstein e. V. vom 19. April 2024, an der sich 48 Prozent der Mitgliedsunternehmen beteiligt haben.