Kreis Pinneberg (em) Die typische Herbstbelebung des Arbeitsmarktes nach den Ferien führt meist zu einem spürbaren Rückgang der Arbeitslosenzahl – so auch in diesem Jahr. Im Kreis Pinneberg ist die Zahl der Arbeitslosen um 413 Personen zurückgegangen. 

Mit 695 Arbeitsaufnahmen konnten deutlich mehr Menschen als im Vormonat ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Beschäftigung beenden (August: 477). Gleichzeitig ging die Zahl der Personen zurück, die sich aus einem Arbeitsverhältnis neu arbeitslos meldeten (September: 625; August: 844). 

„Wenn der Herbst Einzug hält, bedeutet dies meist Positives für den Arbeitsmarkt. Denn zum Herbst starten viele junge Menschen, die sich vorübergehend arbeitslos gemeldet hatten, in eine Ausbildung, einen Schulbesuch oder ein Studium. Dies entlastet den Arbeitsmarkt nach den Sommerferien“, erläutert Ronald Geist, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Elmshorn. 

Durch den Ausbildungs- und Schulbeginn ist die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren im September besonders stark um 11,5 Prozent gesunken. Derzeit sind genau 1.000 junge Menschen im Kreis arbeitslos. Die Arbeitslosenquote der Jugendlichen liegt mit 5,6 Prozent noch immer leicht höher als die allgemeine Arbeitslosenquote. Dies wird sich mit dem Beginn des Studiensemesters voraussichtlich weiter angleichen. 

Auch bei der Personalnachfrage bewegt sich im Herbst saisonal wieder etwas mehr. Viele Unternehmen waren in den letzten Monaten bei Personalentscheidungen aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage vorsichtiger geworden. Im September wurden dem Arbeitgeber-Service 421 Arbeitsstellen neu zur Besetzung gemeldet – 34 mehr als im Vormonat. 

„Die Unternehmen wollen nun häufig ihre vorhandenen Aufträge abarbeiten und suchen dafür Personal. Mehr Personal wird zum Herbst auch in der Lebensmittelproduktion und im Versandhandel gesucht – teilweise befristet für das Weihnachtsgeschäft“, sagt Ronald Geist und führt aus: „In den Herbstwochen gibt es dadurch saisonal wieder mehr Chancen für die erfolgreiche Jobsuche. Sollte die Arbeitssuche schon länger andauern, kann es lohnen, auch nach Alternativen zu der bisherigen Branche oder dem bisherigen Beruf zu schauen. Arbeitsagentur und Jobcenter beraten gerne dazu.“ 

Trotz verhaltener Konjunktur der letzten Monate wächst die Beschäftigung im Kreis 

Obwohl viele Unternehmen in den letzten Monaten bei der Suche nach neuem Personal eher vorsichtig agiert haben, ist die Beschäftigtenzahl im Kreis Pinneberg gewachsen. Die neueste Statistik* weist 96.895 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus. Dies ist ein Anstieg um 1.363 Personen zum Vorjahr. 

Die Zahl der Jüngeren (unter 25 Jahre) hat dabei um 65 Personen abgenommen, während die Zahl der älteren Beschäftigten (über 55 Jahre) um 883 gestiegen ist. Hier wird die demographische Entwicklung sichtbar. Auch der Trend zu mehr Teilzeitarbeit lässt sich aus den Daten ablesen (Teilzeit: +1.303 Personen). 

Der Beschäftigtenzuwachs basiert zum größten Teil auf den ausländischen Arbeitskräften. Ihre Zahl wuchs innerhalb eines Jahres um 1.165 Personen, während die der deutschen Beschäftigten nur um 198 anstieg. Ausländer machen derzeit einen Anteil von 14 Prozent an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus. 

„Wenn die Beschäftigung steigt, gibt es Branchen, die stärker profitieren als andere. Mehr Menschen sind im Sozialwesen, im Dienstleistungsbereich, in der Energieversorgung und in der öffentlichen Verwaltung beschäftigt. Weniger arbeiten hingegen im Baugewerbe und Kfz-Gewerbe. Die Beschäftigung verlagert sich auch in unserer Region mehr und mehr in den tertiären Sektor“, sagt Ronald Geist.