Düsseldorf (em/jj) Vertriebsabteilungen sind heute in Sachen Mitarbeiter-Recruiting extrem gefordert. Denn es gilt nicht nur, die passenden Leute zu finden und für sich als Arbeitgeber zu begeistern. Die Regeln der Mitarbeitersuche werden auch neu geschrieben: Gute Bewerber im Vertrieb können sich heute ihren Arbeitgeber aussuchen, Unternehmen müssen sich geradezu bei ihnen bewerben statt umgekehrt.

Wer heute eine klassische Stellenanzeige in der Tageszeitung schaltet, erhält daher kaum noch Resonanz. Es gilt Recruiting 3.0: Verschiedene Wege führen zu neuen Bewerbern. Der erste Weg ist, das eigene Team nach Empfehlungen zu fragen. Dann haben Sie eine belastbare Brücke gebaut. Denn der Mitarbeiter wird nur jemanden vorschlagen, zu dem er auch stehen kann. Der zweite Weg führt über Kunden und Lieferanten zum Ziel: Gibt es dort jemanden, den Sie für Ihr Team gebrauchen können? Können Sie dort jemanden motivieren, sich in Ihrem Haus zu bewerben? Haben die Geschäftspartner vielleicht eine Empfehlung aus ihrem Kundenkreis? Wen Sie in Ihrem Netzwerk auch ansprechen, die Chance ist groß, dass der eine oder andere Ihrer Kontakte jemanden kennt, der in seiner aktuellen beruflichen Situation unzufrieden ist. Der vielleicht nicht sucht, aber offen wäre für attraktive Angebote. Denn der Mitarbeiter 3.0 ist ein Netzwerker. Er tauscht sich aus, teilt Informationen im Social Media mit. Lassen Sie daher Ihr Netzwerk wissen, dass Sie kompetente Mitarbeiter suchen. Erwähnen Sie es bei Gesprächen mit Kollegen, im Bekanntenkreis oder auch bei Kunden.

Kandidaten direkt ansprechen!
Die Direktansprache ist ein weiterer Weg, um Vertriebsmitarbeiter zu rekrutieren. Gute Möglichkeiten bieten sich auf Messen und anderen Veranstaltungen. Überall da, wo sich Profis aus der Branche aufhalten. Auch der Zufall sollte eine Rolle spielen. Bereit sein für die Chancen, die sich bieten. Mit offenen Augen durch die Gegend gehen und schauen, wer einem über den Weg läuft. Und erkennen, wer das Team an welcher Stelle verstärken könnte. Dafür müssen Sie das Potenzial in Leuten erkennen, bevor diese es selbst tun.

Wichtig bei der Direktansprache: Sie müssen vermitteln können, warum die angesprochene Person für Ihr Unternehmen arbeiten sollte. Die Begründung gilt es in drei bis vier Sätzen auf den Punkt zu bringen. Üben Sie diese Situation, das baut eventuelle Hemmungen ab. Insgesamt bedarf es nämlich etwas Mut dazu, Kandidaten einfach so anzusprechen.

Mitarbeitersuche im Web
Ganz ausgedient hat die klassische Anzeige natürlich nicht. Doch sollten Sie diese eher im Internet schalten. Sie lässt sich dort besser steuern, die Wirkung regional begrenzen und messen. Darüber hinaus sollten Sie Stellenportale wie stepstone.de, monster.de oder experteer.de sowie salesjob.de, akquisejobs. de und vertriebsjobs.de im Internet nutzen.

Auch wenn er aktuell nicht auf der Suche ist. hier hinterlässt der Mitarbeiter 3.0 sein Profil. Für interessante Angebote ist er meist offen. Suchen Sie zudem im Social Media nach passenden Mitarbeitern. Die Mitglieder-Profile bei XING etwa geben zahlreiche Möglichkeiten, sich über potenzielle Kandidaten zu informieren und diese dann gezielt anzusprechen. Durch die „erweiterte Suche“ können Sie nach Positionen, Branchen oder aktuellen beziehungsweise ehemaligen Arbeitgebern suchen. Das hilft dabei, die Liste potenzieller Kandidaten einzuschränken, um nur mit den wirklich interessanten Kontakt aufzunehmen. Und wer eine Premium-Mitgliedschaft hat, der sieht sogar, wer sich sein Profil angesehen hat.

Auch bei Facebook und bei google+ gilt es anzudocken. Das funktioniert freilich nicht so komfortabel wie bei XING, da die Suche nach Kompetenzen und Erfahrungen hier so nicht vorgesehen ist. Wenn Sie einen Mitarbeiter oder Partner über Facebook finden möchten, müssen sie vielmehr selbst auch gefunden werden! Seien Sie also aktiv. Pflegen Sie Ihre Fanpage, posten Sie regelmäßig und oft, und achten Sie dabei auf eine zielgruppengerechte Bewerberansprache.

Talentscouting trainieren
Die Erfolgsquote für die Personalgewinnung ist über Social Media sicherlich schlechter, als wenn Sie den direkten Weg wählen oder über Fachmessen gehen. Social Media kann aber helfen, um einen Blick für gute Leute zu entwickeln und die Fähigkeit zum Talentscouting zu trainieren. Spiegelt sich die gewünschte Kompetenz in den Beiträgen wieder? Wie ist der Ton? Das Auftreten? Auch Fachbücher, die dem Profil hinzugefügt werden, sind aufschlussreich. Die eigentliche Entscheidung wird immer im Gespräch getroffen. Die Internetportale bieten aber neue Chancen, solche Gespräche anzubahnen.