Wiesloch (em/lm) Querdenken und Innovation sind für viele Führungskräfte nur schillernde Begriffe. Einige Führungskräfte gestalten hieraus allerdings ihr eigenes unverkennbares Profil. Sie brechen immer wieder tradierte Regeln. Nicht einfach so, sondern intelligent und mit Plan! Denn Führungskräfte müssen heute Vordenker, visionäre Macher und vorausschauende Mannschaftsspieler sein, um als Führungskraft nachhaltig wahrgenommen und akzeptiert zu werden.

Die drei nachfolgenden Beispiele von intelligenten Regelbrüchen wie „Mehr Fehler wagen“, „Weniger Tschaka“ und „Frische Ideen“ zeigen, wie man die Zukunft des B2B und sein eigenes Profil als Führungskraft sinnvoll gestalten kann:

Regelbruch: Mehr Fehler wagen
Pinguine sind kluge Tiere. Bei Verdacht auf Gefahr springt zuerst ein Pinguin in das kalte Wasser, während seine Artgenossen auf der Eisscholle geduldig warten, ob kein Feind im Wasser ist. Sobald klar ist, dass die Situation sicher ist, folgen alle Tiere. So wird die Gemeinschaft geschützt und sich gegenseitig geholfen. Unternehmen und Führungskräfte können von Pinguinen lernen. In sich schnell wandelnden Zeiten werden viele Projekte gleichzeitig angegangen. Aus Fehlern in erfolglosen Projekten wird oft wenig gelernt, da diese gerne aus Angst vor Nachteilen von den Fehlerverursachern verheimlicht werden. Die Folgen sind fatal. Die gleichen Fehler wiederholen sich immer wieder. Unternehmen wie Google wollen diese Fehlerdynamik durchbrechen und haben einen ungewöhnlichen Preis, den sogenannten Pinguin Award, ausgelobt. Jeder Mitarbeiter kann ein Projekt vorstellen, welches so richtig gescheitert ist. Anstelle Kritik und Spott wird aus Fehlern gelernt und der Mut zur offenen Kommunikation von Fehlern prämiert. Eine Methode und Kultur, von welcher man lernen kann. Vorausgesetzt, mutige Führungskräfte gehen voran und schaffen eine positive Fehlerkultur. Eine angstfreie Umgebung, wo nicht nur erfolgreiche Projekte eine Bühne bekommen, sondern bewusst Fehler kommuniziert, analysiert und zum Lernen genutzt werden.

Weniger Tschaka und mehr Freiheit
Führungskräfte setzen sich immer öfter mit der Frage auseinander, wie sie ihre Mitarbeiter dauerhaft motivieren können. Finanzielle Anreize sind weiterhin wichtig, sie bewirken allerdings immer weniger Motivationsschübe. Eine Untersuchung des Beratungsunternehmens Gallup1 zeigt sogar, dass in etwa jeder fünfte Mitarbeiter innerlich gekündigt hat. Ein vielversprechender Lösungsansatz für diese Dilemmata scheint die Selbstmotivation durch Selbstbestimmung zu sein. Die Mitarbeiter entscheiden selbst über das Wie, Wann, Was und Wo der Arbeit. Einzige Voraussetzung: Die Arbeitsergebnisse müssen stimmen. Die Prozesse könnten produktiver und reibungsloser werden durch die Abschaffung der Anwesenheitspflicht im Büro und bei Besprechungen. Der Schritt zu mehr Freiheiten für Mitarbeiter erfordert Mut und Gelassenheit bei möglichen Rückschlägen. Beim erfolgreichen Unternehmen von morgen ist ein hoher Freiheitsgrad der Schlüssel für Motivation, Kreativität und Innovation.

Regelbruch: Frische Ideen wagen
Gute Ideen und Innovationen fallen nicht täglich vom Himmel. Dennoch wird dies von Führungskräften erwartet. Während in den vergangenen Jahren Effektivität und Effizienz gefordert wurde, sind es nun immer mehr ansteckende Kreativität, stimulierende Inspiration und frische Impulse. Dies überfordert manche gute Führungskraft und löst unnötigen Stress aus. Dabei ist es wirklich nicht so schwer, wenn Kreativität und Innovation nicht als etwas Aufgesetztes und Zusätzliches verstanden werden. Kreativität und Innovation können leicht gefördert werden, wenn intern entsprechende Strukturen aufgebaut werden. Dazu gehört die Möglichkeit, sich abteilungsübergreifend auszutauschen, Kunden und Partner bei der Ideenentwicklung einzubinden und genügend Freiräume im Büroalltag für Querdenken und Tüfteln zu schaffen. Vernetzen Sie sich mit Hochschulen, Forschungsinstituten und Fachverbänden. Verändern Sie immer wieder Routinen im Alltag. Schaffen Sie kleine, kreative Störungen in der Einrichtung Ihres Büros, zu Beginn von Meetings oder in der Projektarbeit. Probieren Sie immer wieder neue Kreativitätstechniken aus.

Fazit: Spielregeln in Frage stellen
Die aufgezeigten Regelbrüche sind klischeehaft und stark verallgemeinert, aber durchaus hilfreich. Die Regelbrüche verdeutlichen die aktuell stattfindenden Machtverschiebungen und Veränderungen in der B2B-Welt. Die Regelbrüche sollen anregen, sich als Führungskraft selbst Gedanken über künftige Spielregeln im B2B zu machen und die althergebrachten Spielregeln in Frage zu stellen. Denn Querdenken, intelligent Regeln brechen und die Fähigkeit Kundenbedürfnisse frühzeitig zu identifizieren und schnell umzusetzen, werden das Erkennungszeichen erfolgreicher Führungskräfte und Unternehmen von morgen sein! Viel Spaß beim Regelbruch!