Stockelsdorf (em/lm) Welche Folgen hat die Handelspolitik der USA für Deutschland? Wiebke Schattschneider, Finanzplanerin bei der FiNUM.Private Finance AG bezieht dazu Stellung:

Inzwischen hat sich der ursprüngliche Handelsstreit zwischen den USA und China auch auf Deutschland, Europa und andere Wirtschaftsregionen ausgedehnt und droht spätestens nach dem G7 Gipfel auch zu einer politischen Zerreißprobe zu werden. Jahrzehntelang feste Bündnisse, Absprachen und Verträge geraten ins Wanken.

Nach den Partnern der europäischen Union sind die USA und China die wichtigsten Abnehmer heimischer Produkte und Dienstleistungen. Der deutsche Export ist also sehr stark von ihnen abhängig. Investoren könnten sich in naher Zukunft mit Investments bedeckt halten, solange keine Normalität eingekehrt ist. Kurzfristig wird es eine Verschiebung der Handelsströme geben, welche sich auch auf die Preise der Handelsgüter auswirken wird. Steigende Preise für Rohstoffe am Weltmarkt werden wohl einen negativen Effekt für deutsche Unternehmen haben und tendenziell auch die Aktienkurse drücken.

Besonders stark wäre die Auswirkungen, wenn es, wie bereits angedroht, zu Strafzöllen für Automobile kommen sollte. Hier würden die großen deutschen Autohersteller wie BMW, Mercedes oder Volkswagen empfindlich getroffen werden, da die USA hier beim Export einen der wichtigsten Handelspartner darstellt.

Foto: Wiebke Schattschneider, Finanzplanerin bei der FiNUM.Private Finance AG, rät: „Auch wenn sich die Börsekurse weitestgehend noch recht stabil zeigen, sollten Anleger diese Risiken bei ihren Anlageentscheidungen berücksichtigen, ihre derzeitigen Investments überprüfen und sich fachkundigen Rat einholen.“