Kiel (em) Es geht um die großen Wirtschaftsthemen der Zukunft in Schleswig-Holstein, um moderne Gewerbeflächen, Bestandspflege, Unternehmensansiedlungen, Innovation, Nachhaltigkeit, Beschäftigung, Standortmarketing und mehr. Im Verband der Wirtschaftsförderungen in Schleswig-Holstein (VdW.SH) haben sich 15 lokale und regionale Wirtschaftsförderungen zusammengeschlossen, um den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein gemeinsam für die Zukunft weiter zu stärken.

Die Wirtschaftsförderungen des VdW.SH in Zahlen

Der VdW.SH ist das gemeinsame Sprachrohr der lokalen und regionalen Wirtschaftsförderungen aus Schleswig-Holstein. Das Knowhow und die Kompetenzen der 15 kommunalen und regionalen Gesellschaften mit ihren insgesamt rund 300 Mitarbeiter*innen sollen genutzt werden, um die wirtschaftspolitischen Ziele für die Standorte und das Bundesland zu erreichen. Die Aufgabenfelder der elf Kreis- und vier Stadtwirtschaftsförderungen sind vielfältig und decken in Summe die gesamte Bandbreite moderner Wirtschaftsförderung ab. Mit einer kumulierten Bilanzsumme von insgesamt über 210 Mio. Euro und einem errechneten Jahresumsatz von 38 Mio. Euro im Durchschnitt der letzten beiden Jahre 2022 und 2023 sind die 15 Gesellschaften des VdW.SH zusammen als geballtes Kraftzentrum der Wirtschaftsförderungen in Schleswig-Holstein zu bewerten. Dabei geht es vor allem um die verkauften Wirtschaftsflächen in SH für die Unternehmen. 

Rahmenbedingungen für zukunftsfähige Gewerbeflächen
Welche Gewerbeflächenpolitik sollte sich aus der Ansiedlungsstrategie und industriepolitischen Zielsetzung des Landes ergeben? Wie müssen nachhaltige, smarte Gewerbegebiete ausgestattet werden? Wie können bestehende Industrieareale zukunftsfähig revitalisiert werden? Die Wirtschaftsförderungen des VdW.SH planen, entwickeln, erschließen, finanzieren und vermarkten Gewerbeflächen – sowohl im Eigenobligo als auch im Auftrag ihre Städte und Gemeinden. 

 Im Durchschnitt der letzten beiden Jahre 2022/23 konnten 65 Gewerbeflächen mit einer Gesamtfläche von über 75 ha an Unternehmen veräußert werden. Das betraf die bestehenden Unternehmen am Standort Schleswig-Holstein und Neunsiedlungen zusammen, die auf den Gewerbe- und Industrieflächen einen wirtschaftlichen Mehrwert für das Land schaffen.

In den letzten beiden Jahren konnten durchschnittlich durch die Arbeit der Wirtschaftsförderungen jährlich über 2.500 Arbeitsplätze ansässiger Unternehmen gesichert und über 1.300 neue Arbeitsplätze durch Neuansiedlungen in SH geschaffen werden. 

Die 15 Wirtschaftsförderungen engagieren sich auch als Flächenentwickler: 280 ha Gewerbeflächen befinden sich derzeit im direkten Zugriff der Wirtschaftsförderungen, d.h. sind sofort vermarktbar. Rund 1.500 ha Gewerbeflächen befinden sich langfristig für die nächsten 15 Jahre in der Entwicklung, um moderne Flächen für wettbewerbsfähige Unternehmen in Schleswig-Holstein insgesamt zu schaffen. Den tatsächlichen Bedarf sehen die Wirtschaftsförderungen in den nächsten 15 Jahren jedoch um das Doppelte höher bei über 3.000 ha Gewerbeflächen.

Vernetzung und Beratung für Innovation, Gründung und Fachkräfte

Zukunftsorientierte Wirtschaftsförderungen sind neben Flächenentwickler auch Dienstleister für Innovation und Zukunftsfähigkeit der Unternehmen. Die Wirtschaftsförderungen des VdW.SH haben in den letzten beiden Jahren 450 Veranstaltungen jährlich mit jeweils über 20.000 Teilnehmer*innen organisiert und damit wesentlich zur fachlichen Expertise, Vernetzung und Transformation der Wirtschaft beigetragen. Mit über 2.000 Unternehmens- und Gründungsberatungen (inklusive Innovationsberatungen, Fachkräfteveranstaltungen und -beratungen und Weiterbildungsberatungen) standen die Wirtschaftsförderungen des VdW.SH den lokalen Unternehmen und Start-ups vor Ort in Schleswig-Holstein in den vergangenen zwei Jahren zur Seite. 

Zukunftssicherung

Die Wirtschaftsförderungen im VdW.SH begrüßen die klima- und wirtschaftspolitischen Ziele des Landes ausdrücklich, plädieren flankierend auf wichtige Rahmenbedingungen:

  • Die Transformation Schleswig-Holsteins hin zum ersten klimaneutralen Industrieland sollte zu mehr Ansiedlungen von Unternehmen führen. In den nächsten 5 Jahren sollte der Standortvorteil Schleswig-Holsteins offensiv genutzt werden.
  • Die Erzeugung Erneuerbarer Energien sollte nicht ausschließlich zur Wegleitung in den Süden führen, sondern auch zur Steigerung der Wertschöpfung innerhalb des Landes führen.  
  • Die Flächenplanungen des Landes sollte die notwendige Energieinfrastruktur wie Umspannwerke gemeinsam, nicht konkurrierend mit einer Industrieflächenentwicklung berücksichtigen. Damit könnte Schleswig-Holstein den Standortvorteil Energie in Wertschöpfung für nachhaltige Industrie im Wettbewerb der Regionen erfolgreich nutzen. 
  • Für eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik ist eine angebotsorientierte Gewerbeflächenpolitik eine unerlässliche Grundsatzvoraussetzung. Dabei sollten die interkommunalen Kooperationen der Regionen und die Flächenentwicklungskompetenz der lokalen Wirtschaftsförderungen unterstützt werden. Die Förderkulisse des Landes sollte diese wirtschaftspolitische Entwicklung gerade in Krisenzeiten begleiten. In Zeiten knapper Haushalsmittel ist die Stärkung der Wirtschaftsförderung eine Investition in die Zukunft.
  • In hochschulnahen Wirtschaftsstandorten suchen Unternehmen Fachkräfte, Start-ups, Bestandsunternehmen und Ansiedlungen mit den Hochschulen kooperieren. Daher sind die Innovationsquartiere an den Hochschulstandorten und an starken Wirtschaftsstandorten in der Region zu entwickeln. 
  • Um Schleswig-Holstein zu einem zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort zu entwickeln, steht der Verband der Wirtschaftsförderungen der Landesregierung als Strategie- und Umsetzungspartner zur Verfügung, um eine enge Verzahnung der Landes-, der regionalen und der lokalen Wirtschaftspolitik erfolgreich sicherzustellen