Neumünster (em) Angesichts der Rahmenbedingungen des zweiten Corona-Jahrs zeigte sich der Vorstand der Sparkassen Südholstein zufrieden mit den Ergebnissen des Geschäftsjahrs 2021. „Wir konnten das Betriebsergebnis vor Bewertung erneut steigern und verzeichnen vertrieblich eines der besten Jahre in unserer Geschichte“, erklärte Vorstandsvorsitzender Eduard Schlett, der anlässlich der Bilanz-Pressekonferenz gemeinsam mit Vertriebsvorstand Martin Deertz durch die Zahlen führte.

Doch zuvorderst sprachen sie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihren ausdrücklichen Dank aus: „Unsere Kolleginnen und Kollegen haben unter den schwierigen Bedingungen der Corona-Pandemie eine hervorragende Arbeit geleistet. Dank des erfolgreichen Krisenmanagements und Gesundheitsschutzes in der Sparkasse sowie des großen Verantwortungsbewusstseins jedes Einzelnen waren wir stets handlungsfähig und ein verlässlicher Partner für unsere Kundinnen und Kunden – vor Ort in den Filialen, per Telefon und per Video-Beratung.“

Zahlreiche Preise unabhängiger Tester bestätigten der Sparkasse auch 2021 wieder den Erfolg ihrer konsequenten Ausrichtung auf eine hohe Beratungsqualität in allen Bereichen des Privat- und Firmenkundengeschäfts.

Eduard Schlett: „Wir werden diese Stärke in den schwierigen Zeiten des Kriegs in der Ukraine einsetzen, um unseren Privat- und Firmenkunden bei allen Fragen, die dadurch rund um ihre Finanzen entstehen, zur Seite zu stehen. Auch die ukrainischen Bürgerinnen und Bürger, die in unserer Region aufgenommen werden, unterstützen wir tatkräftig. Zum Beispiel stellen wir jeder geflüchteten ukrainischen Familie kostenlos ein Girokonto zur Verfügung. Darüber hinaus werden wir - zusammen mit den anderen Sparkassen und koordiniert von unserem Verband - unseren gesellschaftlichen Beitrag leisten. Unsere Gedanken und unsere Solidarität sind bei den Menschen in der Ukraine. Gemeinsam mit der gesamten Sparkassen-Finanzgruppe unterstützen wir alle von der EU und der Weltgemeinschaft beschlossenen Sanktionen vollumfänglich.“

Bilanzsumme steigt auf über 6,4 Milliarden Euro

Die Sparkasse Südholstein erzielte 2021 Erträge in Höhe von rund 141 Millionen Euro. Das sind 2 Millionen mehr als 2020. Der Zinsüberschuss stieg um 3 % auf 96 Millionen Euro. Der Provisionsüberschuss stieg um 4,5 % auf 44 Millionen Euro.
Nach Abzug der Kosten erreichte die Sparkasse ein Betriebsergebnis vor Bewertung – also das Ergebnis des operativen Geschäfts – in Höhe von über 41 Millionen Euro (2020: 39,6), was einer Steigerung um 4 % entspricht. „In absoluten Zahlen ist das das beste Ergebnis, das wir je erreicht haben“, betont der Vorstandsvorsitzende.
Die Bilanzsumme stieg 2021 um rund 352 Millionen Euro (5,8 %) auf gut 6,4 Milliarden Euro. Haupttreiber war wie bereits in den Vorjahren das erfolgreiche Kundengeschäft: Auf der einen Seite gab es einen erneut erheblichen Zufluss an Kundeneinlagen in Höhe von rund 348 Millionen (7,3 %). Insgesamt beliefen sich die Kundeneinlagen auf 5,1 Milliarden Euro. Auf der anderen Seite stiegen auch die Kundenkredite deutlich um 5,6 % bzw. 264 Millionen auf insgesamt annähernd 5 Milliarden Euro. Haupttreiber im Kreditgeschäft sind die Kredite an Unternehmen und Selbstständige (+ ca. 214 Millionen auf 3,2 Milliarden Euro).

Kontinuierlicher Kompetenzausbau im Firmenkundengeschäft

Die hohe Expertise der Sparkasse Südholstein in allen Facetten des Firmenkundengeschäfts sorgt hier seit vielen Jahren für ein stetiges und gesundes Wachstum. In der Betreuung professioneller Immobilienkunden und im Leasing gehört sie zu den stärksten Sparkassen im Norden. Gleiches gilt für das auf die Bedürfnisse von Unternehmenslenkern ausgerichtete Private Banking, das dessen Privatseite mit den unternehmerischen Bedürfnissen zusammenbringt.

2021 hat die Sparkasse Südholstein ihre Kompetenzbereiche für Firmenkunden erneut weiter ausgebaut. So kümmern sich zum Beispiel neue Payment-Spezialisten um alle Belange des modernen Zahlungsverkehrs. Darüber hinaus wurde zusammen mit der Förde Sparkasse und der Sparkasse Holstein die neue S-International Schleswig-Holstein GmbH gegründet, um das Know-how im Auslands- und Zinsmanagementgeschäft zu bündeln und die Produktpalette zu erweitern.

Hoher Wertpapierabsatz im Niedrigzinsumfeld

Aufgrund der weiterhin niedrigen Zinsen legten die Sparkassenkunden ihr Vermögen auch 2021 verstärkt in Wertpapiere an. Bei den langfristigen Investments standen vor allem aktienbasierte Anlageformen und offene Immobilienfonds im Fokus. Die merklich gestiegene Inflation erforderte eine professionelle Vermögensstrukturierung, um der schleichenden Vermögensentwertung durch die ungewöhnlich hohe Teuerung entgegenzuwirken.

Ein weiterer Fokus lag auf nachhaltigen Vermögensanlagen. Bei den Investmentfonds fielen 2021 ca. ein Drittel auf Assets, die auf die 17 Ziele der UN für nachhaltige Entwicklung einzahlen. In einzelnen Anlageklassen waren es bis zu 70 %.

Insgesamt konnte die Sparkasse den Wertpapierabsatz um rund 53 % auf ca. 450 Mio. steigern. Das Geschäft in Investmentfonds wuchs dabei um 61 %, das Zertifikategeschäft konnte mehr als verdoppelt werden. Das Geschäft in Einzelaktien entsprach etwa dem des Vorjahres, wuchs 2020 aber bereits um 80 %. Das hohe Niveau konnte 2021 gehalten werden.

Deutliche Zuwächse auch bei Baufinanzierungen

Auch im Bereich der Baufinanzierungen verzeichnete die Sparkasse zum wiederholten Mal deutliche Zuwächse. Darlehen in Gesamthöhe von fast 257 Millionen Euro wurden 2021 neu abgeschlossen, das sind rund 33 Millionen mehr als 2020. 1145 Kunden verwirklichten ihren Traum vom Eigenheim. Insgesamt befindet sich ein Finanzierungsvolumen von nahezu 1,6 Milliarden Euro in den Büchern der Sparkasse.

Die Sparkasse Südholstein bietet ihren Kunden nicht nur die eigenen Konditionen, sondern auch Darlehen von anderen Instituten an. Aus über 100 Anbietern findet sie die beste Baufinanzierung, die zu den persönlichen Wünschen und Lebenssituationen passt. Auf diese Weise vermittelte die Sparkasse 2021 Darlehen in Höhe von 35 Millionen Euro. Weiteren 191 Kunden konnte die Sparkasse so den Weg in ihr neues Zuhause ermöglichen.

„In den meisten Fällen setzen unsere Kunden auf die Baufinanzierung ihrer Sparkasse. Aber es gibt auch individuelle Wünsche an Zins, Tilgung oder Laufzeit, die ein anderes Institut besser erfüllen kann. Dann kümmern wir uns darum, dass unsere Kunden diese Konditionen bekommen. Wir schaffen absolute Transparenz über den Markt und liefern unseren Kunden die für ihn passende Lösung“, erklärt Vertriebsvorstand Martin Deertz.

„S-Agent“ – neue Internetplattform rund ums Bauen und Wohnen

Dieses Beratungsprinzip weitet die Sparkasse Südholstein aus, und zwar mit einer eigenen Internetplattform sowohl für Baufinanzierungen als auch für die Immobiliensuche. Der „S-Agent“ funktioniert wie eine Suchmaschine, die – unabhängig vom Anbieter und passend zu den Wünschen des Kunden – den besten Weg ins neue Zuhause findet. Er liefert die passende Immobilie, berechnet die richtige Balance von Zinsen und Tilgung und stellt schnell und unkompliziert ein Zertifikat als Beleg für die gesicherte Finanzierung aus – für den entscheidenden Vorteil beim Makler. Hochwertige digitale Exposés zeigen nicht nur Häuser und Wohnungen, sondern bieten auch Daten zu Umgebung wie Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, KiTas, Bahn- und Bus-Anbindung sowie die Lärmpegel in der Nachbarschaft. So bekommt der Kunde von Anfang an einen guten Eindruck davon, wo und wie er künftig wohnen würde.

Die Vergleichsplattform „S-Agent“ bleibt nicht die einzige Neuerung im digitalen Kundengeschäft: So wird zum Beispiel die Sparkassen-App, die gerade deutschlandweit Testsieger unter den Multibanking-Apps geworden ist, mit neuen Funktionen und verbesserten Übersichten für den Kunden ausgestattet. Außerdem wird das Firmenkundenportal in der Internet-Filiale ausgebaut und unter anderem eine SCHUFA-Auskunft für gewerbliche Kunden integriert.

Weiterhin wachsende Nachfrage über digitale Kanäle

Der Boom des digitalen Bankings setzte sich 2021 fort. Beschleunigt durch die Corona-Pandemie nutzen immer mehr Kundinnen und Kunden das Online-Banking und das Bezahlen per Karte – möglichst kontaktlos – sowie per Smartphone oder Smartwatch.

• Mehr als 104.000 Kunden der Sparkasse Südholstein wickeln ihre Bankgeschäfte inzwischen online ab. Das sind gut drei Viertel aller Privatgirokonto-Inhaber.

• Über 51.000 Kunden nutzen die Sparkassen-App für den mobilen Zugang. Das sind 7340 mehr als im Vorjahr.

• Auch die Transaktionen per Giro- und Kreditkarte stiegen weiter an. 2021 wurden mit einem Anteil von 65 % überwiegend kontaktlose Zahlungen genutzt (im Vorjahr 2021 noch 48 %). Mobile Zahlungen per Smartphone oder Smartwatch haben sich nahezu verdreifacht.

Fast eine halbe Million für gesellschaftliches Engagement in der Region
Aus den Mitteln der Sparkasse und ihrer Stiftung flossen 2021 insgesamt 496.000 Euro an gemeinnützige Zwecke in der Region. Das sind 65.000 Euro mehr als im Vorjahr. Insgesamt wurden 396 Projekte und Organisationen unterstützt. Der Schwerpunkt lag dabei auf Jugend und Bildung sowie Kultur, Soziales und Sport. Mit 7.700 Euro davon unterstützte die Sparkasse elf ehrenamtliche Projekte, die auf der Crowdfunding-Plattform „Wir-bewegen.sh“ Sponsoren suchten und so alle erfolgreich umgesetzt werden konnten. Darüber hinaus wurden die Schuldnerberatungsstellen in den Kreisen Segeberg und Pinneberg sowie der Stadt Neumünster mit rund 90.000 Euro aus Erträgen der Lotterie Los-Sparen unterstützt.
Erfreulich entwickelten sich speziell auch die Förderungen der Stiftung der Sparkasse Südholstein. Die Ausschüttungen für soziale und gemeinwohlorientierte Projekte in der Region stiegen auf 157.000 Euro (2020: 114.000 Euro), die Anzahl der Förderungen wuchs auf 52 (2020: 46). Grund für den Anstieg der Fördermittel waren zum einen eine bedeutende Zustiftung aus einem privaten Vermögensnachlass. Darüber hinaus trug die erfolgreiche Vermögensbetreuung des 7,9 Millionen Euro umfassenden Stiftungskapitals durch das Private Banking der Sparkasse Südholstein zu dieser guten Entwicklung bei.

Der zunehmenden Bedeutung des Themas „Nachhaltigkeit“ trägt die Stiftung in besonderer Weise Rechnung. Ein großer Teil der von ihr geförderten Projekte und ausgezahlten Spenden leistet einen wichtigen Beitrag zur richtigen Ressourcennutzung und -schonung. Zu den Förderprojekten für Nachhaltigkeit gehören beispielsweise „Dem Abfall auf der Spur“ und „Dem Abwasser auf der Spur“. Hier sollen KITA-Kinder und Schüler für das Thema Müll und Abwasser sensibilisiert werden. Die Stiftung übernimmt die Busfahrtkosten von Schulklassen und KITA-Gruppen zur Gesellschaft für Abfallbeseitigung (GAB) im Kreis Pinneberg bzw. zum Wegezweckverband (WZV) im Kreis Segeberg sowie zum Abwasserzweckverband Südholstein (AZV), die vor Ort altersgerechte Führungen und Informationsveranstaltungen anbieten. Eine Auswertung des AZV hat ergeben, dass durch die geförderten Busfahrten der Schülergruppen der Ausstoß von mehr als 10 Tonnen Kohlendioxid gegenüber der Individualanreise mit dem Pkw seit Beginn des Projekts im Jahr 2005 vermieden werden konnte.

Nachhaltigkeit in allen Dimensionen
Das Engagement für die Heimatregion und die Menschen, die hier wohnen, ist elementarer Bestandteil der Sparkassenphilosophie und des Nachhaltigkeitsprinzips, dem sich die Sparkasse Südholstein seit fast 200 Jahren verpflichtet fühlt. Zudem unterstützt sie Unternehmen, Privatpersonen und Kommunen auf ihrem Wege hin zu mehr Nachhaltigkeit und für einen wirksamen Klimaschutz durch geeignete Finanzdienstleistungen.
„Unser Nachhaltigkeitsverständnis wird maßgeblich geprägt durch verantwortungsvolles Handeln in unserem Geschäftsgebiet, den öffentlichen Auftrag und unser unternehmerisches Selbstverständnis sowie durch die Grundsätze für verantwortungsbewusstes Bankwesen der Vereinten Nationen. Es erstreckt sich auf die ökonomische, soziale und ökologische Dimension der Nachhaltigkeit und bezieht alle Unternehmensbereiche mit ein“, erläutert Eduard Schlett. Das Nachhaltigkeitsmanagement der Sparkasse umfasst daher Ziele und Maßnahmen im Kundengeschäft, Personalbereich, Geschäftsbetrieb, bei Finanzierungen und Eigenanlagen sowie im lokalen Förderengagement.

„In allen Bereichen unseres Hauses arbeiten wir daran, unsere Nachhaltigkeitsbilanz stetig zu verbessern. Auch beim Bau unserer neuen Zentrale in Neumünster sollen die Prinzipien einer nachhaltigen und ökologisch verantwortungsvollen Bauweise berücksichtigt werden“, erklärt der Vorstandsvorsitzende. So strebt die Sparkasse eine Gold-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen an. Unter anderem werden die Dächer begrünt und mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Auch spart die Nutzung der vorhandenen Substanz des alten Karstadt-Warenhauses - im Vergleich zu einem kompletten Abriss und Neubau - wertvolle Ressourcen und so genannte Graue Energie, also diejenige Energie, die zur Materialgewinnung, Herstellung, Transport und Entsorgung eingesetzt wird.

Neuer Hauptsitz: Abrissarbeiten haben begonnen

Nachdem die Gebäudesubstanz in den vergangenen Monaten umfassend geprüft wurde, haben die Abrissarbeiten im Inneren begonnen. Nach der Entkernung und Schadstoffsanierung wird die Gebäudehülle im hinteren Bereich zu etwa einem Drittel abgebrochen, um mit einer angemessenen Gebäudetiefe gut belichtete Büroflächen zu schaffen. Bis Mai 2022 soll nur noch ein „Gerippe“ des alten Karstadt-Warenhauses stehen.
Das Gebäude wird umfassend umgebaut und dient künftig als Büro- und Geschäftshaus. Die Sparkasse Südholstein wird einen Großteil der Fläche selbst nutzen. Im Erdgeschoss entsteht eine neue, moderne Filiale mit allen Finanzdienstleistungen für Privat- und Firmenkunden, die oberen Etagen werden zu Büroräumen für die Sparkassenmitarbeiter umgestaltet.
„Wir werden am Großflecken ein qualitativ hochwertiges und zukunftsfähiges Bürogebäude aufstellen, dass sowohl der exponierten Lage in Neumünsters Innenstadt als auch der Bodenständigkeit einer kommunalen Sparkasse gerecht wird. Mit der zusätzlichen Ansiedelung von Gastronomie am Teich sowie der Integration der Stadtbücherei wollen wir neue Impulse für eine attraktive Innenstadtgestaltung setzen“, so Eduard Schlett.

<b>Innovationskraft für eine erfolgreiche Zukunft</b>

Die konsequente Ausrichtung auf die Kundenbedürfnisse, Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind 2022 die übergeordneten Themen für die Sparkasse Südholstein. Die Weiterentwicklung ihres Geschäftsmodells, ihres Produkt- und Dienstleistungsportfolios und vieles mehr stehen auf der Agenda. Dabei will der Vorstand neue Impulse setzen.

Eduard Schlett: „Wir nehmen hinsichtlich unseres Digitalisierungsgrads und unserer Innovationskraft in mancher Hinsicht eine Vorreiterrolle unter den deutschen Sparkassen ein. Deshalb hat man uns ins Expertengremium des Innovationsmanagements des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands berufen, um an zentraler Stelle Innovationen für alle Sparkassen mit voranzutreiben. Ende Mai sind wir zudem Gastgeber des Sparkassen InventCamps, quasi eine Erfinder-Konferenz für das Banking von morgen. Darüber hinaus sind wir Beiratssparkasse des S-Hub, der zentralen Ideen- und Entwicklungsschmiede unseres IT-Dienstleisters, der Finanz-Informatik. Wir werden also auch in der digitalen Welt weiterhin ganz vorne mit dabei sein, wenn es um die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden geht.“

<b>Foto:</b> Vorstandsvorsitzender Eduard Schlett (links) und sein Stellvertreter Martin Deertz.