Kiel (em) Die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Kiel lehnt eine Erhöhung des Gewerbesteuerhebesatzes in der Landeshauptstadt von 430 auf 450 Prozent ab. „Schon bei unserer Standortumfrage 2014 haben sich mit 62 Prozent ca. zwei Drittel der Kieler Unternehmen unzufrieden bzw. weniger zufrieden mit dem Gewerbesteuerhebesatz geäußert“, so IHKHauptgeschäftsführer Jörg Orlemann.

„Wie will die Landeshauptstadt die dringend notwendige Bestandspflege der Kieler Wirtschaft glaubwürdig vorantreiben, geschweige denn neue Unternehmen ansiedeln, wenn sie geradezu kontraproduktiv die hiesigen Unternehmen neuen hausgemachten Belastungen aussetzt?“ Notwendig ist vielmehr eine Haushaltsführung mit Augenmaß.

Auf lange Sicht gewinnt ein Standort nur, wenn er neben einer guten Infrastruktur auch niedrige Steuersätze für Investoren bietet. Der Gewerbesteuerhebesatz ist daher einer der entscheidenden Standortfaktoren. Aus diesem Grund beurteilt die IHK zu Kiel eine Erhöhung der Steuer- und Abgabenlast als ausgesprochen kritisch. Zielgerichteter wäre es, etwaige Forderungen des Landes durch vermehrtes Sparen überflüssig zu machen.