Hamburg hat 2023 kräftig investiert. Die Auszahlungen der Kernverwaltung für Investitionen betrugen 1.861 Mio. Euro und liegen damit auf einem Rekordwert. 2022 waren es beispielsweise 1.296 Mio. Euro und 2021 1.524 Mio. Euro. Schwerpunkte waren dabei im vergangenen Jahr Verkehr und Mobilität. Darüber hinaus haben auch die öffentlichen Unternehmen hohe Investitionen geleistet, die sich auf Ebene des Konzerns auf insgesamt 5.275 Mio. Euro summieren. Die Konzerntöchter investierten beispielsweise in Schulbau, Wohnungsbau, Verkehrs-, Energie- und soziale Infrastruktur.

2023 erfolgte eine zurückhaltende Kreditaufnahme. Die insgesamt neu aufgenommenen Kredite lagen mit 291,0 Mio. Euro deutlich unterhalb der durch die Kreditermächtigung möglichen 2.669,9 Mio. Euro. Gleichzeitig wurden im Haushaltsjahr 2023 finanzielle Handlungsräume durch die vollständige und vorzeitige Tilgung der verbliebenen Corona-Kredite in Höhe von 483,3 Mio. Euro zurückgewonnen. Bislang waren in den Jahren 2024-2028 jeweils rund 71 Mio. Euro alleine für die Tilgung eingeplant. Die entsprechende Zinsbelastung für die verbleibenden Kredite wäre dann noch zusätzlich angefallen. Durch die komplette restliche Tilgung der notsituationsbedingten Kredite entfallen nun jegliche finanzielle Folgebelastungen. Des Weiteren konnten konjunkturbedingt Kredite in Höhe von 1.840,2 Mio. Euro getilgt werden. Der Schuldenstand der Kernverwaltung verringert sich somit mit einer Rekordtilgung von 2.448 Mio. Euro von 25.122 Mio. Euro (2022) auf 22.674 Mio. Euro (2023).

Die Steuererträge sind dank Hamburger Sondereffekten auf Wachstumskurs, sodass die Kernverwaltung einen Jahresüberschuss von 1.902 Mio. Euro erzielen konnte. Der Konzernjahresüberschuss (Behörden und Ämter und die öffentlichen Unternehmen) fiel mit 2.461 Mio. Euro sogar noch besser aus als auf Ebene der Kernverwaltung.

Mit 3.296 Mio. Euro (Vorjahr: 28 Mio. Euro) hat Hamburg das bisher beste Bereinigte Jahresergebnis erwirtschaftet. Dies gelang auch durch zwei Sonderfaktoren: Die von der HGV vereinnahmte Dividende der Hapag-Lloyd AG und eine durch die Evaluationsklausel der Landeshaushaltsordnung gebotene Anpassung beim Steuertrendverfahren. Von diesem Überschuss konnten 2.472 Mio. Euro in die Allgemeine Rücklage eingestellt werden, die in zukünftigen Haushalten zum Ausgleich von Fehlbeträgen eingesetzt werden kann. Nach 2022 ist dies das zweite Jahr in Folge mit einem positiven Bereinigten Jahresergebnis. Das Ziel, das Haushaltsjahr mit einem ausgeglichenen Ergebnis abzuschließen, wurde also deutlich erreicht.

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Mit einem Rekordabschluss bei Investitionen, Tilgung und bereinigtem Jahresergebnis kann Hamburg trotz schwieriger Rahmenbedingungen ein positives Fazit für das Haushalts- und Geschäftsjahr 2023 ziehen. Das vergangene Jahr war durch eine post-pandemische Erholungsphase geprägt, die allerdings durch steigende Zinsen, eine hohe Inflation und geopolitische Unsicherheiten gebremst wurde. Auch im Hamburger Haushalt machten sich die veränderten Rahmenbedingungen bemerkbar. Insbesondere die Personalaufwendungen stiegen erheblich an, bedingt durch die erforderlichen Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen infolge des Tarifabschlusses und der gleichwertigen Übertragung auf die Beamtenbesoldung. Auch der Anstieg von Energie- und Baukosten war eine große Herausforderung. Die Tilgung der Corona-Kredite hingegen verschafft uns künftig Handlungsräume. Zukünftige Generationen werden damit von hohen Zinszahlungen und Tilgungsverpflichtungen entlastet. Zukunftsorientiert waren auch die im Haushaltsjahr 2023 getätigten Investitionen mit einem Plus von 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Schwerpunkte waren erneut nachhaltige Investitionen in Mobilität und Klimaschutz. Hamburg ist somit für die bevorstehenden Herausforderungen gewappnet, denn neben den Personalaufwendungen werden auch gesetzliche Leistungen insbesondere im sozialen Bereich ansteigen. Gleichzeitig müssen wir die städtischen Grundfunktionen für die Bürgerinnen und Bürger sichern und in Bildung und Wissenschaft, Sicherheit und Rechtsstaat, Klimaschutz und Verkehrswende investieren.“

Alle relevanten Haushaltsdaten und weitere Informationen sind auch im interaktiven Haushalt unter www.haushalt.digital anschaulich und transparent aufbereitet und visualisiert.