Hamburg (em) Die Gewinner des Hamburger Handwerkspreises 2024 (www.haspa-handwerkspreis.de) stehen fest: In der Kategorie „Handwerker/-in des Jahres“ setzte sich die Raumausstatter-Meisterin Anna-Lena Nissen durch. Der Preis „Handwerksbetrieb des Jahres“ geht an die Klangmanufaktur. Erstmals wird in diesem Jahr auch ein Ehrenpreis für das Lebenswerk vergeben: an Reinhard Wilde, der 50 Jahre als Heizungsbauer bei der Firma Jürgen Gercke GmbH in Iserbrook gearbeitet hat. 

Die von der Hamburger Sparkasse und der Handwerkskammer Hamburg verliehenen Preise zeichnen seit mehr als einem Jahrzehnt herausragende Leistungen im Handwerk aus. Sie werden von zufriedenen Kundinnen und Kunden vorgeschlagen und entschieden. Eine Jury prüft begleitend die handwerkliche und betriebliche Qualität. „Mit dem Hamburger Handwerkspreis ehren wir erneut die herausragenden Leistungen Hamburger Handwerker:innen und Handwerksbetriebe und geben ihnen für ihre Verdienste eine Bühne“, sagt Haspa-Vorstandssprecher Dr. Harald Vogelsang erfreut. „Denn das Handwerk ist so vielseitig wie die Welt um uns herum und hält unser Land am Laufen. Dem Handwerk kommt eine zentrale Rolle als guter Arbeitgeber, exzellenter Ausbilder und verlässlicher Nahversorger zu“, so Vogelsang. 

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Der Hamburger Handwerkspreis rückt auch in diesem Jahr das Handwerk eindrucksvoll in den Mittelpunkt und macht weithin sichtbar, was unsere Stadt an beeindruckenden Persönlichkeiten und Betrieben zu bieten hat. Die Preisträgerin und die Preisträger des heutigen Abends repräsentieren die Vielfalt des Handwerks in unserer Stadt. So unterschiedlich sie sind, sie teilen alle die Leidenschaft für den Beruf und die Freude an der Arbeit, die von ihren Kundinnen und Kunden geschätzt wird. Den diesjährigen Gewinnern des Hamburger Handwerkspreises gratuliere ich herzlich und hoffe, dass Sie mit Ihrer Arbeit auch besonders auch junge Menschen und potenzielle Nachwuchskräfte für das Handwerk begeistern und sie inspirieren können. Die Hamburger Sparkasse und die Handwerkskammer Hamburg ermöglichen auch in diesem Jahr diesen besonderen Preis, dafür gilt auch Ihnen mein ausdrücklicher Dank.“

Hjalmar Stemmann, Präsident der Handwerkskammer Hamburg, gehört die Verleihung des Handwerkspreises zu den Highlights des Jahres: „Das, was wir heute Abend hier erleben, ist wirklich ein starkes Stück“, scherzt er: „Ein starkes Stück Handwerk!“ Mit Blick auf die Handwerkerinnen und Handwerker im Saal, die Preisträger und die Finalisten, sagt Stemmann: „Ich bin unglaublich stolz auf Sie. Sie sind Handwerk. Zahlreiche Hamburgerinnen und Hamburger haben Sie vorgeschlagen und gewählt, weil sie Ihre Arbeit und Sie als Persönlichkeiten schätzen. Ihre Kundinnen und Kunden haben sich für Sie entschieden – das ist, was im Handwerk zählt. Das macht uns aus, das macht uns stark: vor Ort in den Bezirken und ganz nah an den Menschen, die unser Können und unsere Expertise brauchen. Ich gratuliere Ihnen allen von Herzen!“

Handwerkerin des Jahres: Raumausstatterin Anna-Lena Nissen

Der Titel „Handwerkerin des Jahres“ geht an Anna-Lena Nissen, Hamburgs jüngste selbstständige Raumausstatter-Meisterin. Die heute 29-Jährige übernahm im August 2021 die Werkstatt Sprungfeder in der Bebelallee 132 in Alsterdorf und beschäftigt 5 Mitarbeiter. Ihr beruflicher Weg bis in die Selbständigkeit ist beeindruckend – genauso wie die Karriere, die sie als Jungunternehmerin seither gemacht hat. Von der Wandfarbe über den Teppich, das Sofapolster, die Tagesdecke und das Rollo – Nissen ist eine akribische Handwerkerin, die neben einer breiten Leistungspalette vor allem individuelle Lösungen anbieten kann. Außerdem ist die Handwerkerin mittlerweile ehrenamtlich tätig und bildet aus. Sie gibt Schülern die Möglichkeit, durch Praktika Einblicke in den Berufszweig zu bekommen, „um sie für das Handwerk zu motivieren und zu inspirieren“.

www.sprungfeder.eu

Handwerksbetrieb des Jahres: Klangmanufaktur

Bevor Oliver Greinus die Klangmanufaktur gründete, war er Konstruktionsleiter bei Steinway & Sons, wo er auch gelernt hat und sich zum Klavierbauer und Diplom-Holzwirt weitergebildet hat. So konnte der passionierte Klavierspieler seine Leidenschaft zum Beruf machen: die Generalüberholung von Konzertflügeln von Steinway & Sons. Im Stadtteil Hammerbrook hat er im Jahre 2015 seinen Betrieb gegründet und beschäftigt mittlerweile 20 Mitarbeiter, davon 4 Auszubildende. Seine Motivation ist nicht betriebswirtschaftlicher Gewinn, sondern der Wunsch, Flügel so präzise und hochwertig zu restaurieren, dass sie besser sind als zuvor. Seine Kunden – Pianisten, Musikhochschulen – sind voll des Lobes für seine Restaurierungsarbeiten und seine Hingabe für sein Handwerk.

www.klangmanufaktur.de

Ehrenpreis für Heizungsbauer Reinhard Wilde

Reinhard Wilde wird für sein Lebenswerk geehrt: 50 Jahre hat er als Heizungsbauer bei der Firma Jürgen Gercke GmbH in Iserbrook gearbeitet. Hier begann er als Lehrling und hier war sein letzter Arbeitstag am 30. Mai 2024. Ein „geht nicht“ gab es für ihn nie. Sein Betrieb hat ihm immer die Aufträge übergeben, die Erfahrung und Pragmatismus erforderten. Die Kunden haben es stets mit hoher Zufriedenheit gedankt. Und er hat sein Wissen aus fünf Jahrzehnten gerne weitergegeben –  an jüngere Kollegen und an rund ein Dutzend Auszubildende. Seine ehemalige Chefin Tanja Gercke sagt: „Sein Ausscheiden reißt ein Riesenloch in unseren Betrieb.“  Ein sympathischer älterer Herr, der zwei Töchter und vier Enkelkinder hat und auf ein beeindruckendes Lebenswerk als kompetenter Handwerker zurückblickt und dabei stets bescheiden geblieben ist.

Foto: v.l.n.r.: Haspa-Vorstandsprecher Dr. Harald Vogelsang, Handwerkskammerpräsident Hjalmar Stemmann, Ehrenpreisträger Reinhard Wilde, Raumausstatter-Meisterin Anna-Lena Nissen, Oliver Greinus, Klangmanufaktur, Haspa-Vorstand Dr. Olaf Oesterhelweg, Finanzsenator Dr. Andreas Dressel