Hamburg (em) Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg und die Handwerkskammer Hamburg haben im Frühjahr 2022 den „Masterplan Handwerk 2030“ vereinbart. Beide ziehen nun ein erstes Resümee zu den Ergebnissen der gemeinsamen Strategie.

Senat und Handwerkskammer vereinbarten im Masterplan Handwerk 2030, sich alle zwei Jahre über das gemeinsam Erreichte, noch anstehende Aufgaben sowie über nötig gewordene Anpassungen auszutauschen. Die Ergebnisse dieses Monitorings liegen nun vor. Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher, Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard und Handwerkskammerpräsident Hjalmar Stemmann stellten diese heute im Rahmen einer Pressekonferenz auf dem Betriebsgelände der Tischlerei Stadtlander Handwerkerkollektiv vor.

Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher: „Mit dem Masterplan Handwerk 2030 geben Senat und Handwerkskammer den über 15.000 Betrieben des Hamburger Handwerks Rückenwind. Bessere Rahmenbedingungen in sechs Handlungsfeldern sollen den Unternehmen helfen, ausreichend Flächen zu erhalten, Nachwuchs zu gewinnen und ihre Betriebe zu modernisieren. Das Handwerk ist eine starke Säule unserer Wirtschaft. Seine über 100.000 Beschäftigten setzen die Energiewende um, sorgen für mehr Klimaschutz und modernisieren unsere Infrastruktur. Sie versorgen die Bürgerinnen und Bürger mit zahlreichen Dienstleistungen, die für das Leben in Hamburg unerlässlich sind. Ich danke der Handwerkskammer und allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit bei der Umsetzung des Masterplans Handwerk 2030.“

Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard: „Seit der Vorstellung des Masterplans vor zwei Jahren ist viel passiert. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat zum Anstieg der Energie- und Rohstoffpreise sowie zur Störung der Lieferketten geführt. Das hat die gesamte Wirtschaft und damit auch das Handwerk empfindlich getroffen. Herausforderungen wie der Fachkräftebedarf sind demgegenüber nicht neu, aber nicht weniger aktuell. Der Senat ist dabei für die Handwerkskammer ein verlässlicher Partner. Gemeinsam mit den Betrieben sind wir zu den Herausforderungen im Gespräch und arbeiten die großen Themen des Masterplans Handwerk systematisch ab.“

Handwerkskammerpräsident Hjalmar Stemmann: „Die erste Zwischenbilanz des Masterplan Handwerk 2030 zeigt, dass wir bei vielen wichtigen Vereinbarungen wie geplant vorangekommen sind. Insofern gilt: gesagt, getan! Fest steht aber auch, dass wir an einigen Stellen noch mehr tun müssen, damit es für das Handwerk in unserer Stadt vorwärtsgeht. Wichtig sind da etwa die Themen Ausbildung, Digitalisierung, Gewerbeflächen und Wirtschaftsverkehr. Daran arbeiten wir hart und zukunftsorientiert gemeinsam weiter – dafür mein Dank an den Senat.“

Der Masterplan Handwerk 2030 ist Ausdruck einer langjährigen Partnerschaft, die zur erfolgreichen Entwicklung des Hamburger Handwerks und damit zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes Hamburg insgesamt beiträgt. Das Handwerk ist für Hamburg von großer wirtschaftspolitischer Bedeutung: Rund 15.000 Betriebe beschäftigen etwa 105.000 Menschen. 

Der Masterplan verfügt über sechs für das Handwerk wichtige Handlungsfelder. Die Partner betonen, dass sich der Masterplan Handwerk 2030 gerade in turbulenten Krisenjahren als wertvolle Leitlinie erwiesen hat.

Beispiele wesentlicher Ergebnisse aus den einzelnen Handlungsfeldern:

  • Handlungsfeld 1 – Talente, Qualifizierung und Fachkräfte: Wir haben die Weichen dafür gestellt, dass bestehende Projekte zur Fachkräftegewinnung fortgeführt werden können und angesichts des Fachkräftemangels u.a. mit einer neuen Kooperation auch Menschen mit Behinderung als Zielgruppe in den Blick genommen werden.
  • Handlungsfeld 2 – Flächen für Handwerksbetriebe: Wir haben dafür gesorgt, dass weitere städtische Gewerbegrundstücke auf den Markt gekommen sind und neue Transparenz über den aktuellen Gewerbeflächenbestand in Hamburg besteht. Gleichermaßen arbeiten Senat und Handwerkskammer gemeinsam daran, weitere Handwerker- und Gewerbehöfe zu entwickeln.
  • Handlungsfeld 3 – Innovation und Digitalisierung: Mit dem European Digital Innovation Hub (EDIH), dem Mittelstand Digital Zentrum (MDZ) und dem Förderprogramm Hamburg Digital konnten wir die die Angebote zur erfolgreichen Digitalisierung in Handwerksbetrieben aufrechterhalten bzw. ausbauen.
  • Handlungsfeld 4 – Betriebsentwicklung: Angesichts der demografisch bedingten Notwendigkeit, für möglichst viele erfolgreiche Betriebsübergaben zu sorgen, beteiligt sich der Senat finanziell an der Fortführung des HWK-Beratungsangebots „Nachfolgelotsen“.
  • Handlungsfeld 5 – Nachhaltigkeit und Klimaschutz: Der „Runde Tisch Fachkräftesicherung in Bau- und Ausbaugewerken“ hat wichtige Vereinbarungen zur Nachwuchsförderung in den Klimaberufen des Handwerks hervorgebracht und wird auf Wunsch der Teilnehmenden zunächst fortgeführt.
  • Handlungsfeld 6 – Mobilität und Verkehr:  Hier konnten sowohl für das Parken am Betriebssitz im Bewohnerparkgebiet wie auch für das Parken beim Kunden konkrete Erleichterungen für Handwerksbetriebe bei der Beantragung und Genehmigung von Ausnahmeerlaubnissen geschaffen werden.

Der Masterplan Handwerk 2030 (Stand Frühjahr 2022) und das vollständige Monitoring zum derzeitigen Umsetzungsstand (Mai 2024) in allen Handlungsfeldern ist online abrufbar unter https://www.hwk-hamburg.de/Masterplan-Handwerk-Umsetzungstand.

Foto: Handwerkskammer Hamburg
Gerriet Stadtlander, Geschäftsführer Tischlerei „Handwerkollektiv Stadtlander“ GmbH; Handwerkskammerpräsident Hjalmar Stemmann; Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher