Kiel (em) Bei einem Besuch im Kieler Hafen am Montag tauschten sich Wirtschafts- und Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen und Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer vom PORT OF KIEL, über die Entwicklung des Kieler Traditionsunternehmens aus. Neben der aktuellen Entwicklung sprach Seehafen-Chef Claus auch über die anstehenden Projekte in den Bereichen Hafenerweiterung und Digitalisierung. Mit einem Investment von knapp 70 Mio. Euro in den nächsten fünf Jahren, sei es für das Unternehmen ein großer, aber auch notwendiger Kraftakt.

Madsen zeigte sich von den Plänen des Hafenchefs beeindruckt und sicherte ihm die weitere Unterstützung der Landesregierung zu: „Der Kieler Hafen hat sich – auch mit Unterstützung des Landes – in den letzten Jahren sowohl im Güterumschlag als auch im Passagierverkehr herausragend entwickelt. Und auch wenn vor allem die Kreuzfahrtschiffe in den Sommermonaten besonders ins Auge fallen mögen – nebenbei unternimmt der Hafen riesige Schritte in Richtung Klimaneutralität, unter anderem durch die Bereitstellung von Landstrom. Klar ist: Schleswig-Holstein steht zu seinen Häfen“, sagte Claus Ruhe Madsen.

Man war sich einig, dass die Bundeshafenstrategie zwar die Bedeutung von Häfen unterstreicht und entsprechende Maßnahmen vorsieht, aber hinsichtlich der Finanzierung zu unkonkret bleibt.
„Es braucht Planungssicherheit für die Schleswig-Holsteinischen Häfen – wir wollen und müssen uns noch zukunftsfähiger aufstellen, benötigen dafür aber verbindliche Zusagen aus der Politik zu Fragen der Finanzierung. Der Kieler Hafen übernimmt eine wichtige Versorgungsfunktion für Nordeuropa, der muss Rechnung getragen werden. Wir bauen da auf die Landeshafenstrategie“, so Dr. Dirk Claus.

Der Kieler Seehafen schlägt jährlich 7,9 Mio. Tonnen Fracht aus Skandinavien und dem Baltikum um. Mit der mengenstärksten Fährroute Richtung Baltikum und täglichen Fährverbindungen nach Schweden und Norwegen, zählt der Hafen zu den wichtigsten Logistikhubs in Norddeutschland. Im vergangenen Jahr wurde über 1 Mio. Tonnen Schüttgut für die hiesige Baubranche umgeschlagen. Mit dem Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals und der festen Fehmarnbeltquerung, ist der Kieler Hafen damit auch von wachsender Bedeutung für zentrale Bauvorhaben in Schleswig-Holstein. Mit einer veränderten geopolitischen Lage in Europa, ist der Hafen schon jetzt für militärische Transporte eine wichtige Drehscheibe. Auch im Passagierverkehr setzt der Ostseehafen Maßstäbe: Über 2,8 Mio. Personen wurden an den Kieler Terminals im vergangenen Jahr abgefertigt.